5 Fehler in deiner Bewerbung, die den ersten Eindruck zerstören

Deine Bewerbung wurde abgelehnt und du weißt nicht warum? Vielleicht liegt es an einem banalen, vermeidbaren Fehler. Ein Personalvermittler berichtet, welche davon er in der Praxis am häufigsten sieht.

Es gibt niemals eine zweite Chance für einen ersten Eindruck – diese Redensart solltest du dir zu Herzen nehmen, wenn du deine Bewerbung schreibst.

Denn: HR-Mitarbeiter nehmen sich weniger als eine Minute bei der ersten Prüfung einer Bewerbung. Fehlende Professionalität, mangelnde Sorgfalt, fragwürdige Stationen – das alles schreckt sie auf den ersten Blick ab.

Viele Kandidaten landen deshalb aufgrund von einfachen, vermeidbaren Fehlern sofort auf dem “Abgelehnt”-Stapel. Wenn du folgende Fehler vermeidest, gehörst du wahrscheinlich nicht dazu.

Fehler #1: Selfie oder Handybild als Bewerbungsfoto

Du meinst, es sei eine gute Idee, deinen mühevoll erstellten Lebenslauf mit einem Handyfoto zu dekorieren, dass deine Mutter im Wohnzimmer von dir schießt, mit dem Katzen-Kratzbaum und dem Bücherregal im Hintergrund? Das ist ein großer Irrtum.

Bei Bewerbungen geht es darum, einen guten ersten Eindruck zu machen. Ein unprofessionelles Foto zerstört genau diesen und trübt immer den Gesamteindruck, den du vermittelst.

Auch Bilder, auf denen du so guckst, als seist du gerade verhaftet worden, solltest du nicht für deine Bewerbung verwenden – also genau solche, die inzwischen für den Personalausweis verpflichtend sind.

Investiere am besten einmal ein bisschen Geld in einen Fotografen, auf dessen Bildern du sympathisch und professionell wirkst. Bevor du ein Handy-Foto verwendest, lasse das Bild lieber ganz weg – diese Bewerbungen amerikanischen Stils sind inzwischen akzeptiert.

Fehler #2: Vermeidbare Tippfehler in der Bewerbung

Arbeitgeber erwarten von ihren Mitarbeitern, dass sie die Rechtschreibung beherrschen und ihrer Arbeit mit einem gewissen Maß an Sorgfalt nachgehen.

Das gilt umso mehr für Rechtsanwaltsfachangestellte, Assistenzen oder Juristen, zu deren Aufgaben es gehört, Korrespondenz und Schriftsätze fehlerfrei und präzise zu verfassen. Diese Anforderung steht sogar oft explizit in Stellenanzeigen für solche Positionen!

Wenn ein Bewerber es bereits im Lebenslauf nicht schafft, 10 Sätze unfallfrei zu schreiben, weist er eindrücklich nach, dass es ihm an Qualifikation für die Stelle mangelt. Leider sieht man heute sogar bei vielen Jura-Absolventen Defizite in der Orthografie.

Dabei ist kaum etwas einfacher zu vermeiden als Tipp- und Rechtschreibfehler. Bereits die Textverarbeitung markiert die meisten davon automatisch und bietet weitere Überprüfungsmöglichkeiten. Nachdem der PC das Gröbste beseitigt hat, sollten ein bis zwei Personen die Texte gegenlesen – am besten solche mit einem Ruf als Orthographie-Nerd.

Fehler #3: Mehrere kurze Stationen ohne Erklärung

Weißt du, was für Arbeitgeber ein absoluter Alptraum ist? Ein neuer Mitarbeiter, der nach wenigen Monaten die Kanzlei oder das Unternehmen wieder verlässt. Dieses Szenario ist viel schlimmer, als eine Stelle überhaupt nicht zu besetzen. Denn die Einarbeitung kostet sehr viel Arbeit und ist eine Investition in dich. Diese Investition zahlt sich umso mehr aus, je länger du im Job bleibst.

Früher oder später kommt jede Führungskraft zu dem Grundsatz: Lieber gar keinen Bewerber einstellen als einen schlechten.

Deshalb sind mehrere kurze berufliche Stationen von weniger als zwei Jahren das größte Alarmzeichen in einer Bewerbung. Wenn ein Kandidat sogar mehrfach innerhalb der Probezeit die Stelle gewechselt hat, ist es ein sofortiges Ausschlusskriterium.

Trifft genau das auf dich zu, dann solltest du unbedingt zu diesen Stationen einen Satz ergänzen, warum es zu dem schnellen Wechsel gekommen ist. Oft ist der Grund nachvollziehbar und unkritisch, zum Beispiel eine Befristung im Rahmen einer Elternzeitvertretung oder ein Einsatz im Rahmen einer Zeitarbeit oder eines Projekts. Aber ohne diese Info muss der Arbeitgeber davon ausgehen, dass du entweder ein Minderleister oder schnell unzufrieden bist.

Fehler #4: Word-Dokument statt PDF

Dieser Fehler wiegt sicher weniger schwer als die drei vorgenannten, aber er trübt dennoch den ersten Eindruck einer Bewerbung. Denn der Einsatz eines Word-Dokuments statt eines PDFs für Lebenslauf oder Anschreiben wirkt unprofessionell.

PDFs haben den Vorteil, dass sie auf allen Geräten im gleichen Layout dargestellt werden. Es ist mit einem PDF also egal, ob dein potentieller zukünftiger Chef deinen Lebenslauf am Rechner oder auf dem Handy öffnet. Bei einem Word-Dokument hingegen verrutschen Texte und Bilder je nach Bildschirmgröße wahllos. Außerdem ist ein PDF nicht oder zumindest deutlich schwieriger änderbar. Du kannst also sicher sein, dass deine Infos den Adressaten genauso erreichen, wie von dir abgesendet.

Fehler #5: Seltsamer PDF-Titel deiner Bewerbung

Ist dir schonmal aufgefallen, dass der Acrobat Reader bei PDFs im Reiter am oberen Bildschirmrand einen Titel anzeigt – ähnlich dem Seitentitel in einem Browser? Bevor du eine Bewerbung abschickst, solltest du prüfen, was dort steht.

Ich sehe jeden Tag Lebensläufe mit Titeln wie “Vorlage Beige Creme Elegant Anschreiben Einfach” oder “Schwarz-weiß Minimalistisch Lebenslauf Professionell A4”. Und das ist eben eines nicht: professionell.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass du eine Vorlage für Lebenslauf und Anschreiben aus dem Internet herunterlädst. Du solltest aber dafür Sorge tragen, dass du sie wirklich an allen Stellen individualisiert.