Rechtsanwaltsfachangestellte: Nachwuchsmangel führt zu besseren Gehältern

Immer weniger junge Menschen beenden eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Die Zahl der Absolventen ist innerhalb weniger Jahre um mehr als die Hälfte zurückgegangen.

Offene Stellen bleiben bereits jetzt oft monatelang ubesetzt. Folge: ReFas können höhere Gehälter durchsetzen.

Der Rückgang bei den Ausbildungszahlen ist so dramatisch, dass bei ungebremster Entwicklung ab dem Jahr 2030 keine neu ausgebildeten ReFas mehr auf den Arbeitsmarkt kommen würden. Das berichtet die Bundesrechtsanwaltskammer in einer aktuellen Ausgabe der Mitgliederzeitschrift “BRAK-Mitteilungen.”

Die Anwaltskammern versuchen durch verschiedene Maßnahmen dieser Entwicklung entgegenzutreten. So empfehlen sie Kanzleien die Ausbildungsvergütung anzuheben und haben in einigen Bundesländern Werbekampagnen gestartet. Bisher jedoch ohne sichtbaren Erfolg.

Es entscheiden sich nicht nur immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Auch die Abbrecherquoten steigen von Jahr zu Jahr. In manchen Regionen schafft nur knapp die Hälfte der Azubis einen erfolgreichen Abschluss.

Bis 2030 werden die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge das Ruhestandsalter erreichen. Nur nur ein kleiner Teil der frei werdenden Stellen wird durch Nachwuchskräfte besetzt werden können. Für Kanzleien verschärft sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt deshalb immer weiter.

Heißt im Umkehrschluss: Die Verhandlungsposition von ReFas war noch nie so gut und wird sich weiter verbessern. Sie können durch einen Jobwechsel in der Regel einen deutlichen Gehaltssprung machen und sich über bessere Rahmenbedingungen zum Beispiel bei Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten freuen.